In Darmstadt trafen sich am 18./19. September die hessischen Leichtathleten und Leichtathleten um ihre Meister im Mehrkampf zu ermitteln. Wegen der Corona Pandemie waren die Wettkämpfe in eine „late season“ verlegt worden. Da internationale Wettkämpfe und Deutsche Meisterschaften bereits abgeschlossen waren, hatten viele Leistungsträger die Saison bereits abgeschlossen. Nichtsdestotrotz gab es aus heimischer Sicht einige erfreuliche Resultate:
In der weiblichen U18 stellten sich die Mädchen der LG Wettenberg zum Saisonabschluss der Herausforderung Siebenkampf.
Mit 11311 Punkten belegte das Trio einen unerwarteten 2. Platz in der Mannschaftswertung. Nur die Eintracht Frankfurt war mit 12534 Punkten besser. Emma Hofmann steuerte 4483 Punkte zu dem Ergebnis bei; die amtierende 400-Hürdenmeisterin in ihrer Altersklasse kam in der Einzelwertung auf den Bronzeplatz.
Hervorzuheben sind die 35,03 Meter im Speerwurf und die 12,55 Sekunden im 100m Lauf. Die deutliche Verbesserung im Sprint ist die Belohnung für die Schnelligkeitsarbeit im Training; bei konsequentem Training der Sprintausdauer sollte in der kommenden Saison eine deutliche Verbesserung der Langhürden-Zeit möglich sein, so Trainerin Beke Lischka.
Im Zehnkampf der männlichen U20 traten Björn Langer, Jean Arisa und Tim Schneider von der LG Wettenberg an.
Björn Langer, der Pechvogel bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften, wo er im Speerwurf nach 3 ungültigen Speerwürfen nur im Mittelfeld landete, hatte diesmal die Nase vorn. Mit der persönlichen Bestleistung von 6599 Punkten wurde er hessischer Meister. Da er dem jüngeren Jahrgang angehört, hat er im kommenden Jahr nochmals die Möglichkeit seine Bestleitung in der U20 zu verbessern. Hervorzuheben ist die Bestleistung im Speerwurf mit 51,43 Metern und die 4,30 Meter im Stabhochsprung. Seine weiteren Einzelleistungen: 100m: 11,51 Sekunden, Weitsprung: 6,69 Meter, Kugelstoßen: 12,48 Meter, Hochsprung: 1,81 Meter, 400m: 52,84 Sekunden, Diskuswurf: 36,65 Meter, 1500 Meter: 5:13,17 Minuten.
Tim Schneider, der bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften mit einem 3.Platz glänzte und bei den Hessischen Einzelmeisterschaften im Hürdenlauf und im Speerwurf nicht zu schlagen war, konnte dieses Mal nur durchschnittliche Leistungen abrufen. Lediglich der 110m Hürdenlauf mit 15,06 Sekunden und der Stabhochsprung mit 3,90 Metern lagen im Bestleistungsbereich. 3 Meisterschaften in 4 Wochen, davon 2 Zehnkämpfe forderten ihren Tribut. “Ich bin einfach platt“, sein Kommentar nach dem 1500m-Lauf.
Er wurde Zweiter mit 6343 Punkten. Seine weiteren Einzelleistungen:
100m: 11,72 Sekunden, Weitsprung: 6,13 Meter, Kugelstoß: 13,33 Meter, Hochsprung: 1,81 Meter, 400m: 53,40 Sekunden, Diskuswurf: 41,51 Meter, Speerwurf: 47,57 Meter, 1500 Meter: 5:39,71 Minuten.
Dritter wurde Cornelis Mänicke vom TV Gelnhausen mit 4409 Punkten.
Trainerin Beke Scheil konnte dem Gesamtergebnis dennoch Positives abgewinnen: Auch wenn es zwischen den befreundeten Zehnkämpfern eine echte Rivalität nicht gibt, haben beide in unterschiedlichen Meisterschaften tolle Erfolge mit jeweils persönlicher Bestleistung errungen.
Aus dem Projekt beste Zehnkampfmannschaft Deutschlands zu werden, wurde leider nichts:
Verstärkt durch Jean Arisa, der 2020 noch für das LAZ Gießen überraschend Hessischer Zehnkampfmeister wurde, peilte das Zehnkampfteam 19500-20000 Punkte an. Durch fehlendes Hallentraining im Winter und eine Verletzungspause konnte Jean an die Vorjahresform nicht anknüpfen. Die 11,44 Sekunden über 100 Meter beim Zehnkampfeinstieg deuteten aber auf aufsteigende Form hin. Dann aber stellte sich der “worst case” eines Wettkämpfers ein: beim Weitsprung zog sich Jean einen Muskelfaserriss in der Oberschenkelrückseite zu und musste den Zehnkampf beenden.