Vier Hessentitel bei den Hessischen Marathon- und Cross-Meisterschaften

Von Jürgen Leib

Die Leichtathletik-Saison 2023 ging mit den Hessischen Marathon-Meisterschaften am 29. Oktober in Frankfurt und den Hessischen Cross-Meisterschaften am 5. November in Trebur zu Ende. Sowohl bei diesen beiden Veranstaltungen als auch bei Volks- und Marathonläufen in ganz Deutschland waren die Langstreckenläufer*innen des TSV Krofdorf-Gleiberg/der LG Wettenberg wieder sehr erfolgreich unterwegs.

Herausragend die 2:37 Std., die Dr. Markus Schraub in Frankfurt erzielte, und damit Hessenmeister in der Altersklasse (AK) 50 wurde. Bei der gleichen Veranstaltung kamen Johannes Gärtner (3. der Hauptklasse) und Carsten Oehler (5. der AK 30) in jeweils 2:46 Std. ins Ziel, sodass Rang 2 in der Mannschaftswertung erreicht wurde. Gut schlugen sich auch Florian Beuermann (2:56 Std., 4. der AK 40) und Peter Wessendorf (4:05 Std., 4. der AK 65). David Schön (AK 30) beendete das Rennen in 3:15 Std.

Die Hessischen Cross-Meisterschaften über die Langstrecke von ca. 7 Kilometer kommentierte der anwesende Laufwart des Hessischen Leichtathletik-Verbandes mit den Wort “Sieht aus wie die Vereinsmeisterschaften der LG Wettenberg mit Gästen”. Die Ergebnisse bestätigen diese Aussage, denn die Plätze 1, 3 und 6 des Gesamteinlaufs gingen an die Läufer der LG, damit auch Rang 1 in der Mannschaftswertung. Gesamtsieger wurde Robert Meier in 23:41 Min., 3. der Hauptklasse Johannes Gärtner, der auch schon über die Mittelstrecke gestartet war in 26:06 Min, Hessenmeister AK 30 Willi Paufler in 24:02 Min., 2. AK 30 Florian Lecht in 24:47 Min., 4. AK 35 Stephan Holesch in 25:42 Min., 2. AK 40 Henrik Apel in 25:20 Min., 3. AK 40 Sven Gaul in 26:11 Min. und 2. AK 45 Silvio Welkner in 25:17 Min.

Verena Goldfuß studiert an der JLU Gießen und startet seit Juli dieses Jahres für den TSV Krofdorf-Gleiberg. Sie nahm an drei Volksläufen teil und beendete sie jeweils als schnellste Frau. Das waren der Schwabacher Citylauf in Mittelfranken über 5,3 km in 19:59 Min., der Wilnsdorfer Herbstwaldlauf im Siegerland über 5 km mit zahlreichen Schlammpassagen in 20:48 Min. und der Bottroper Herbstwaldlauf über 6,5 km in 24:14 Min.

Susanne Heinbach (AK 50) und Hakim Ouahioune (AK 60) gehören seit vielen Jahren zur hessischen und erweiterten deutschen Spitze ihrer jeweiligen Altersklassen. Heinbach war kürzlich schnellste Frau beim Bad Homburger Kurparklauf über 10 km in 43:19 Min. Ouahioune gewann zuletzt beim Schottener Stauseelauf über 10 km seine AK in 37:27 Min. und in Lyon (Frankreich) siegte er über die gleiche Distanz auf schwieriger Strecke in 38:01 Min.

Zu den Vielstartern bei Volks- und Marathonläufer gehören Sven Gaul (AK 40), der in diesem Jahr u. a. acht Marathonläufe in Zeiten zwischen 3:05 und 4:00 Std. bestritt, und Heinz Barfuss (AK 70), der über es über das Jahr auf rund 25 Starts bringt.

Die Leistung von Schraub in Frankfurt ist umso erstaunlicher, da er fünf Wochen vorher in Berlin schon 2:40 Std. erreicht hatte. Dort finishten auch Silvio Welkner (AK 45) und Lisa Hansen (AK 35) in 2:43 Std. bzw. 3:44 Std.

Fotos von Niklas Raffin: Dr. Markus Schraum beim Frankfurt Marathon
Teilnehmer der LG Wettenberg bei den Hess. Cross-MeisterschaftenAuf anhängendem Foto (jeweils von links): Vordere Reihe: Silvio, Johannes, Sven, Henrik, hintere Reihe: Robert, Stephan, Willi, Florian

Schnell nach oben: 14. SkyRun Messturm Frankfurt

Von Andreas Läufer

Hier stehe ich nun. Unten am Messeturm. Sonntagmorgen. Kurz nach 9 Uhr. Ich blicke nach oben. Was bin ich bloß für ein kleiner Wicht – neben diesem Bauwerk! 213 Höhenmeter geht’s da gleich hinauf oder 61 Stockwerke, zu bewältigen Mithilfe von genau 1.200 Stufen. Wer von den 238 gemeldeten Starts ist am schnellsten oben?

Ryoji Watanabe aus Japan, der Weltranglistenzweite im Tower-Running, eröffnet um 9:45 Uhr den Reigen der „Sprinter-Klasse“. 30 Sekunden später geht Fabio Ruga aus Italien vom TEAM SCARPA (5. Platz der Weltrangliste) auf die Piste. Ich bin als 107. an der Reihe. Rennleiter Michael Lederer, standesgemäß im Anzug und mit Fliege, zählt den Countdown und schon laufe ich auf der 140 Meter langen Aussenpassage, die mit einem roten Teppich ausgelegt ist, dem Eingang ins Treppenhaus entgegen.

Im sogenannten „Elefantenfuß“ des Messeturms sind die Stufen etwas höher gebaut, für mich ungewohnt und ich muss erst mal den richtigen Rhythmus finden. Nach sechs Etagen und einer kurzen flachen Piste sind die Stufen im eigentlichen Treppenhaus etwas flacher und ich komme damit viel besser zurecht.

Ab hier gibt es keine Fenster mehr. Wo ich bin, erkenne ich an der Nummerierung der Stockwerke durch große schwarze Ziffern. In der 15. Etage steht eine Stahltür offen. Im dahinter beginnenden Flur sitzt ein Notfallsanitäter, der sich aufmerksam die Vorbeilaufenden anschaut. Dieser Fürsorge des Veranstalters begegne ich noch des Öfteren bis nach ganz oben. Ein Viertel ist geschafft.

Als ich die Ziffer 20 an der Wand sehe, sprintet ein junger Mann an mir vorbei und irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir uns hier im Treppenhaus nochmal wieder sehen werden.

Und so bin ich bald auf Etage 30. Es klappt besser als gedacht, fast „Halbzeit“ – jedoch ohne Pause – und mein innerer Akku scheint noch genügend Energie für den „Rest“ des Aufstieges zu haben. Kräfte einteilen ist bei jeder Ausdauersportart wichtig. Diese Regel scheint der junge Mann von Stockwerk 20 nicht allzu gut zu kennen, denn als ich Etage 38 durchlaufe, höre ich von etwas weiter oben ein starkes Schnaufen. Auf Etage 39 kann ich seine Rückfront schon sehen und auf Etage 40 ziehe ich in meinem stoischen, eigenen Tempo an ihm vorbei. Und es kommt noch besser: Als die 50 an der Wand erscheint, ziehe ich an einem weiteren jüngeren Mitbewerber vorbei, der sogar vor mir gestartet ist. Auch er scheint seine Kräfte nicht optimal eingeteilt zu haben.

Die letzten 11 Stockwerke nehme ich außergewöhnlich zügig, gleich eines Endspurts bei einem Halbmarathon – wenn er gut läuft.

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